Die Ukulele

HISTORISCHES: Die Ukulele ist ein portugiesischer Export­schlager des 19. Jahrhunderts. Sie kam 1879 mit den Seefahrern von Portugal nach Hawaii. Weil die Finger der portugiesischen Spieler so schnell über das kleine Ukugriffbrett huschten, wurde sie von den begeisterten Hawaiianern „hüpfender Floh“ genannt, aus dem einheimischen Koaholz nachgebaut und kurzerhand, ganz ohne TÜV und Eignungsprüfung, in den Status eines National­instruments erhoben.

Manchmal sind die Dinge ganz einfach.

INFORMATIVES: Die ursprüngliche Ukulele ist eine stimmungs­mäßige Aus der Reihe-Tänzerin. Ihre vier Saiten sind nicht – wie bei ordentlichen Saiten­instrumenten – nacheinander von tief nach hoch angeordnet, sondern in einem harmonischen Durcheinander von hoch-am tiefsten-tief-am höchsten, der Grund für ihren speziellen, in unseren mittel­europäischen Ohren etwas ungewöhnlichen Klang.

Es gibt keinen Bass, auf den Sie achten müssen. Sie können einfach immer alle Saiten spielen, die da sind und deshalb ist auf der Ukulele alles möglich, von „Bruder Jakob“ mit einem linken Finger, über „Sound of silence“ und endlose andere Hits bis zum Kanon von Pachelbel, für den man sonst gern noch ein paar Greiffinger mehr gebrauchen könnte. Sie ist das Instrument der tausend Mög­lichkeiten. Wo immer Sie auf dem Griffbrett landen, es ist etwas musikalisch Richtiges.

Und ob Sie mit der rechten Hand einfach nur die Saiten von oben nach unten (oder von unten nach oben) anschlagen oder ob Sie eine ausgefeilte Pickingtechnik spielen – Sie werden immer Freude daran haben.

Manchmal ist Musik machen ganz einfach.

MUSIKALISCHES: Die Ukulele gibt es in allen Größen, Bass, Bariton, Tenor, Sopran. Wenn Sie mit dem Spielen beginnen möchten, empfehle ich Ihnen eine Sopran- oder Tenor­ukulele, weil sie die uku­typische Saiten­stimmung haben (G-C-E-A ). Bariton- und Bassukulele haben die Saiten­stimmung der Gitarre.

© Carmen Ruth, Ukulelen privat

Es gibt Ukulelen mit 6 Saiten, mit 4 Doppel­saiten ..., mit 12, mit 15, mit 18 ... Bunden. Es kommt am Ende nicht darauf an, wieviele Saiten oder Bunde Sie haben, sondern, wieviele Sie wirklich spielen können. Die Ukus, die ich spiele (allesamt von der Firma Brüko), haben die vier traditionellen Saiten und 12 oder 15 Bunde. Was ich auf diesen Instrumenten nicht schaffe, wird mir auch mit 10 Saiten und 100 Bunden nicht gelingen.

Manchmal ist die Entscheidung ganz einfach.

KÄUFLICHES: Die Beliebtheit des „hüpfenden Flohs“ nimmt seit Jahren rasant zu und damit auch die Kauf­angebote. Es gibt Ukulelen von Fender, Ortega, Harley Benton, Korala, Mahalo, Kordoba ..., aus Metall, Presspappe, in E-Gitarrenform, mit und ohne Verstärker, rote, grüne, gelbe ..., in Totenkopfform mit zwei Schalllöchern ... Es gibt kaum Ukulelen aus originalem Koa-Holz! Dieses Holz wächst nur auf den hawaiianischen Inseln und die fast ausgerotteten Bestände werden gerade wieder aufgeforstet.

Wenn Sie also eine Ukulele kaufen möchten, dann achten Sie bitte auf Folgendes:

  • Prüfen Sie das Gewicht. Wenn das Instrument schwer ist, dann ist es beinahe immer aus Pressabfall zusammengeleimt. Meistens hat es dazu eine dicke bunte Lackschicht, die nicht erkennen lässt, was darunter ist. Massiv­holzukus sind immer leicht.
  • Prüfen Sie die Mechanik. Wenn der „Kopf“ mit den Wirbeln zum Stimmen beim Festhalten zu sehr nach links kippt, dann ist das Instrument im Aufbau (selbst wenn es aus schwerer Presspappe ist) nicht ausgewogen. Sie werden bei der Hand­habung immer Probleme haben.
  • Prüfen Sie, ob Sie auch dem letzten, höchsten Bund noch einen Ton entlocken können und wieviel Kraft Sie das kostet. Wenn es nur noch „blubb“ macht, dann können Sie davon ausgehen, dass es auch in Zukunft so sein wird.
  • Fragen Sie den Verkäufer, aus welchem Holz die Ukulele „geschnitzt“ ist. Jedes Holz klingt anders.

Und daraus folgernd zum Schluss: Fragen Sie nicht bei Aldi oder Lidl oder ... Fragen Sie im Zweifelsfall lieber mich! Es ist ganz einfach.